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hellen Mondlichtes lagen wei wie Milch zwischen den dunklen Schatten der Bltter. Rings um sie herum
erhob sich der khle Geruch von Wldern, reifen Frchten, sterbenden Blttern und des ganzen
herbstlichen Landes.
Die Kompanie war in der Dorfstrae mit ihrem Gepck aufmarschiert und wartete auf die Befehle zum
Vorwrtsmarschieren. Dnne Streifen weien Nebels lagen noch in den Bumen ber den kleinen Grten.
Die Sonne war noch nicht aufgegangen, die Reihen von Wolken in dem blassblauen Himmel glnzten rot
und golden. Die Leute standen in unregelmigen Linien, ein wenig vornbergebeugt vom Gewicht ihrer
Ausrstung. Sie bewegten sich hin und her, stampften mit den Fen und schlugen die Arme zusammen;
Nasen und Ohren waren rot von der Klte des Morgens. Ihr Atem stieg wie Bauch empor.
Unten in der nebeligen Strae erschien eine graue Limousine, die langsam nher kam. Sie hielt vor der
aufmarschierten Kompanie. Der Leutnant kam eilig aus dem gegenberliegenden Hause und zog ein Paar
Handschuhe an. Die Kompanie schaute neugierig auf die Limousine. Sie konnten sehen, dass zwei der
Reifen flach gedrckt und dass das Glas zerbrochen war. Kratzer waren auf dem Lack, und in der Tr
befanden sich drei lange, ausgezackte Lcher. Ein leises Gemurmel lief die Linie der Kompanie herab.
Die Tr ffnete sich schwer, und ein Major in einem hellen lederfarbenen Mantel stolperte heraus. Der
eine Arm, der in blutige Tcher eingewickelt war, lag in einer Schlinge, die aus einem roten Taschentuch
gemacht war. Sein Gesicht war wei und starrte vor Schmutz. Der Leutnant salutierte.
Um Gottes willen, wo ist hier eine Verbandsstation? fragte der Major mit lauter, zittriger Stimme.
In diesem Dorf gibt es keine, Major.
Wo zum Teufel ist denn eine?
Wei nicht, sagte der Leutnant in demtigem Tone.
Warum zum Teufel wissen Sie das nicht? Diese ganze Organisation ist faul, taugt nichts... Major Standy
ist gerade gettet worden. Wie heit dies verfluchte Dorf?
Thiaucourt.
Wo ist das, zum Teufel?
Der Chauffeur hatte sich herausgelehnt. Er hatte keine Mtze auf.
Wir wollen nach Chalons, Leutnant.
Ja, Chalons-sur... Chalons-sur-Mame, ergnzte der Major.
Der Quartiermacher hat eine Karte, sagte der Leutnant. Letztes Haus auf der linken Seite.
Schnell, flsterte der Major. Er bemhte sich, die. Tr zu ffnen. Der Leutnant ffnete sie fr ihn. Als
er die Tr geffnet hatte, konnten die Zunchststehenden einen kurzen Blick in das Innere des Wagens
werfen. In der einen Ecke war ein groer, in Decken gehllter Gegenstand zu sehen, der auf dem Sitz
festgeschnallt war. Durch die Decken quoll Blut.
Bevor er einstieg, beugte sich der Major heraus und zog ein wollenes Tuch heraus, das er mit seinem
gesunden Arm von sich forthielt. Der Wagen bewegte sich langsam weiter, und die ganze Dorfstrae
hinunter starrten die Soldaten, die in Erwartung der Befehle da standen, auf die drei zackigen Lcher in
der Tr.
Der Leutnant sah auf das Tuch, das in der Mitte der Strae lag. Er berhrte es mit seinem Fue. Es war
voller Blut, das stellenweise in Klumpen getrocknet war.
Der Leutnant und die Leute seiner Kompanie sahen das Tuch an, schweigend. Die Sonne war
aufgegangen und schien auf die Dcher der kleinen Huser hinter ihnen. Weit unten an der Strae hatte
sich ein Regiment in Marsch gesetzt.
6
Als sie das nchste Mal Halt machten, stand Chrisfield neben einer Batterie franzsischer 7,5er. Er sah
neugierig die Franzosen an, die auf Holzkltzen in ihren hellblauen Hemdsrmeln herumsaen, Karten
spielten und rauchten. Ihre Gesten irritierten ihn.
Sag ihnen doch, dass wir avancieren, sagte er zu Andrews.
So? fragte der. Gut. Dites-donc, les boches, courentils comme les lapins? rief er. Einer der Mnner
wandte den Kopf und lachte.
Er sagt, sie laufen schon vier Jahre lang denselben Weg, bersetzte Andrews. Er lie sein Gepck von
den Schultern herabgleiten, setzte sich darauf und fischte sich eine Zigarette heraus. Chrisfield nahm den
Helm ab und strich sich mit seiner schlammbedeckten Hand durch das Haar. Er nahm ein Stck Kautabak
und setzte sich, indem er die Hnde ber die Knie legte.
Wie lange zum Teufel werden wir diesmal hier warten mssen? murmelte er.
Die Schatten gespaltener Bume krochen langsam ber die Strae. Die franzsischen Artilleristen aen
ihr Abendbrot. Ein langer Zug Lastautos holperte vorbei und bespritzte die auf beiden Seiten der Strae [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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