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»Nicht doch.« Vlad verbeugte sich in ihre Richtung. Eine spöttische,
fast schon beleidigend wirkende Geste. Anschließend riss er sich den
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Mantel von den Schultern und ließ ihn davonflattern. Darunter trug er
ein mit Nieten besetztes Oberteil, eine schwarze Hose und Stiefel.
»Bereit, Mats Greifenhall?«
»Ich glaube an dich«, sagte Lucy und drückte ihm einen Kuss auf die
Wange.
»Wir glauben an dich«, korrigierte Tic.
Vlad lachte. »Wie rührend.«
Mats zog Excalibur und seine Magie durchströmte ihn. Es war so
weit. Er sah dem Anführer der Nightscreamer ins Gesicht und empfand...
nichts. Was zur Hölle stimmte nicht mit ihm? »Bringen wir es hinter uns,
Vlad.« Mit erhobenem Schwert schritt Mats auf den Anführer der
Nightscreamer zu. Buhrufe und Pfiffe trafen ihn von allen Seiten, aber
Mats blendete sie aus. Stattdessen horchte er in sich hinein, suchte nach
dem Zorn und der Wut, die ihm gegen den Zyklopen geholfen hatten.
Doch da war nur Stille.
»Du kannst nicht gewinnen, kleiner Mensch!« Vlad schwang seine
Kriegskeule. »Du kannst nur sterben.«
Mats parierte den Schlag mit seinem Schwert. Der Zusammenprall
war so hart, dass er einen brennenden Schmerz durch seinen rechten
Arm schickte. Er biss jedoch die Zähne zusammen und stieß mit Ex-
calibur nach Vlads Brust. Dieser wich zur Seite aus. »Nicht un-
geschickt«, höhnte der Anführer der Nightscreamer und ließ die Keule
auf Mats' Kopf hinabsausen. Excalibur flog hoch und lenkte den Hieb
ab.
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»Gut gemacht!«, jubelten Lucy und Tic.
Aber Mats wusste es besser. Das war nicht er gewesen, sondern das
Schwert. Er hatte keine Ahnung, wie man eine solche Waffe führte, und
trotzdem hatte er bisher jeden Schlag seines Gegners abgewendet. Sein
Blick wanderte die Klinge entlang. Excalibur besaß einen eigenen Wil-
len. Das hatte Mr Myrddin damit gemeint, als er sagte, dass es seinen
Träger beschützen würde.
»Ja, wehre dich nur, Menschenjunge. Aber du wirst trotzdem verlier-
en.« Vlads Grinsen wuchs in die Breite und entblößte zwei Reihen spitz
gefeilter Zähne, die Mats an das Gebiss eines Piranhas erinnerten. »Und
du weißt es, nicht wahr?«, fuhr Vlad so leise fort, dass nur Mats ihn ver-
stehen konnte. »Ich lese es in deinem Blick: keine Angst, keine Zweifel,
aber auch kein Kampfgeist. Da ist Nichts. Du hast längst aufgegeben,
Mensch, weil du selbst nicht glaubst, gegen mich gewinnen zu können.«
Mats taumelte bei diesen Worten zurück, als hätte der Anführer der
Nightscreamer ihm seine Keule in den Magen gerammt. Vlad hatte recht.
Mats hatte sich längst mit seinem Schicksal abgefunden. Aus diesem
Grund empfand er auch keine Furcht oder Wut mehr. Aber ohne all diese
Gefühle konnte er auch die Kräfte des Dämonenbezwingers nicht herauf-
beschwören und ohne sie war er nur ein ganz normaler Mensch.
»Ja, jetzt begreifst du.« Vlad hatte begonnen ihn zu umkreisen. Die
Kriegskeule, die gut ein Drittel von Mats wiegen musste, warf er dabei
wie ein Spielzeug von einer Hand in die andere. »Ich könnte dich jetzt
ganz leicht vernichten. Ein einfacher Zauber, der dir das Herz in der
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Brust zerquetscht. Mehr bräuchte es im Augenblick nicht.« Er lachte,
griff an und zog sich wieder zurück. »Aber das wäre zu einfach, Mats
Greifenhall.
Viel zu einfach. Ich will diesen Kampf. Ich will, dass alle sehen, wie ich
dich - den legendären Bezwinger der Dämonen - zur Strecke bringe. Ein
solcher Sieg würde meinen Namen unter den Schattengängern für alle
Zeiten unsterblich machen.«
Mats sah zu seinen Freunden rüber. Lucys und Tics Lächeln verrieten
ihm, dass sie über das Jauchzen und Kreischen der Nightscreamer kein
einziges Wort von dem hörten, was zwischen ihm und Vlad gesprochen
wurde. Sie hatten keine Ahnung, dass er sie durch seine Selbstzweifel
bereits zum Tode verurteilt hatte. Die Kehle schnürte sich ihm zu. Nein,
nicht Lucy. Nicht Tic. Sie waren seine Freunde. Sie glaubten an ihn. Mit
einem Aufschrei warf Mats sich herum, schlug Vlads Keule mit Ex-
calibur beiseite und stieß das Schwert in die Brust seines Gegners. Aber
die Klinge schnitt nur leere Luft. Der Anführer der Nightscreamer hatte
sich fortteleportiert.
»Hinter dir!«, schrie jemand. Vielleicht Lucy, aber das war in dem
ganzen Lärm nicht auszumachen.
Mats wirbelte herum, aber er war zu langsam. Ein Tritt traf ihn im
Rücken, sodass er nach vorne stolperte und fiel. Excalibur entglitt seinen
Fingern, und die Nightscreamer johlten vor Begeisterung.
Der Schmerz drückte Mats zu Boden, trieb ihm die Tränen in die Au-
gen. Er blinzelte sie fort. Das Schwert. Er streckte die Hand danach aus.
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Ohne Excalibur war er verloren. Doch schon fiel Vlads Schatten auf ihn.
Ein zweiter Tritt traf Mats in die Rippen und warf ihn auf den Rücken.
»Verloren, kleiner Mensch!« Der Anführer der Nightscreamer setzte
seinen Stiefel auf Mats' Brustkorb, und der Jubel unter seinen Anhängern
schwoll zu einem Crescendo an, in dem selbst das Grollen des Gewitters
unterging.
Mats starrte in Vlads Diamantaugen, in deren Facetten sich sein
schmerzverzerrtes Gesicht hundertfach spiegelte. Seine Seite fühlte sich
an, als würde sein Fleisch brennen. Sicher waren mehrere Rippen
gebrochen. Aber das hatte jetzt keine Bedeutung mehr. Er hatte versagt
und damit seine Freunde und die Welt dem Untergang preisgegeben.
»Heute werden die Menschen endlich für das bezahlen, was sie mir
angetan haben.« Vlad riss die Kriegskeule hoch und ließ sie auf Mats'
Gesicht herabschnellen.
»Niemand vergreift sich an meinem Freund!« Lucy hatte die
Kriegskeule mit der Spitze ihres Schwertes aufgespießt und Mats damit
das Leben gerettet. In seinen Augen grenzte es an ein Wunder, dass
ihre Handgelenke unter dem Zusammenstoß der beiden Waffen nicht
gebrochen waren.
Vlad war wie von Sinnen. Er schrie vor Wut, weil er gerade um
seinen Triumph gebracht worden war. »Dafür wirst du bezahlen,
Menschenmädchen!« Speichel flog aus seinem Mund und unter seinem
Hemd schwollen die Muskeln an seinen Armen an, als er den Druck
auf die Keule erhöhte.
Mats kroch zwischen den beiden hervor. Ein Blick nach oben zeigte
ihm, dass Lucys Gesicht vor Anstrengung verzerrt war. Ihre Arme zit-
terten bereits. Jeden Augenblick würde ihr das Schwert entgleiten.
»Nimm das, Scheusal!« Eine Wolke goldenen Feenstaubs traf Vlad,
der vor Schmerz und Überraschung aufheulte. Er ließ die Kriegskeule
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los, die Lucys Schwert mit sich zu Boden riss, wo sich ihre Eisen-
dornen nur wenige Zentimeter neben Mats' Schulter in den Asphalt
bohrten.
»Steh auf.« Lucy packte Mats am Arm und zerrte ihn auf die Füße.
Er schwankte, schaffte es aber, sich aufrecht zu halten. »Weg hier!«
Lucy zog ihn von Vlad fort.
»Das ist gegen die Regeln«, fauchte der Anführer der Nightscreamer
und schlug nach Tic, der ihn noch immer mit Feenstaub berieselte. »Jetzt
werdet ihr sterben, ihr alle!«
»Dein Schwert, Lucy«, stöhnte Mats. »Hol es dir. Schnell.«
Sie nickte und hob es auf. Durch den Aufprall auf das Straßenpflaster
hatte es sich von der Kriegskeule gelöst.
»TÖTET SIE«, befahl Vlad seinen Anhängern. »Tötet sie alle! Nur
der Junge gehört mir!« Er streckte den rechten Arm aus. Ein Zittern lief [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]
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»Nicht doch.« Vlad verbeugte sich in ihre Richtung. Eine spöttische,
fast schon beleidigend wirkende Geste. Anschließend riss er sich den
138/160
Mantel von den Schultern und ließ ihn davonflattern. Darunter trug er
ein mit Nieten besetztes Oberteil, eine schwarze Hose und Stiefel.
»Bereit, Mats Greifenhall?«
»Ich glaube an dich«, sagte Lucy und drückte ihm einen Kuss auf die
Wange.
»Wir glauben an dich«, korrigierte Tic.
Vlad lachte. »Wie rührend.«
Mats zog Excalibur und seine Magie durchströmte ihn. Es war so
weit. Er sah dem Anführer der Nightscreamer ins Gesicht und empfand...
nichts. Was zur Hölle stimmte nicht mit ihm? »Bringen wir es hinter uns,
Vlad.« Mit erhobenem Schwert schritt Mats auf den Anführer der
Nightscreamer zu. Buhrufe und Pfiffe trafen ihn von allen Seiten, aber
Mats blendete sie aus. Stattdessen horchte er in sich hinein, suchte nach
dem Zorn und der Wut, die ihm gegen den Zyklopen geholfen hatten.
Doch da war nur Stille.
»Du kannst nicht gewinnen, kleiner Mensch!« Vlad schwang seine
Kriegskeule. »Du kannst nur sterben.«
Mats parierte den Schlag mit seinem Schwert. Der Zusammenprall
war so hart, dass er einen brennenden Schmerz durch seinen rechten
Arm schickte. Er biss jedoch die Zähne zusammen und stieß mit Ex-
calibur nach Vlads Brust. Dieser wich zur Seite aus. »Nicht un-
geschickt«, höhnte der Anführer der Nightscreamer und ließ die Keule
auf Mats' Kopf hinabsausen. Excalibur flog hoch und lenkte den Hieb
ab.
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»Gut gemacht!«, jubelten Lucy und Tic.
Aber Mats wusste es besser. Das war nicht er gewesen, sondern das
Schwert. Er hatte keine Ahnung, wie man eine solche Waffe führte, und
trotzdem hatte er bisher jeden Schlag seines Gegners abgewendet. Sein
Blick wanderte die Klinge entlang. Excalibur besaß einen eigenen Wil-
len. Das hatte Mr Myrddin damit gemeint, als er sagte, dass es seinen
Träger beschützen würde.
»Ja, wehre dich nur, Menschenjunge. Aber du wirst trotzdem verlier-
en.« Vlads Grinsen wuchs in die Breite und entblößte zwei Reihen spitz
gefeilter Zähne, die Mats an das Gebiss eines Piranhas erinnerten. »Und
du weißt es, nicht wahr?«, fuhr Vlad so leise fort, dass nur Mats ihn ver-
stehen konnte. »Ich lese es in deinem Blick: keine Angst, keine Zweifel,
aber auch kein Kampfgeist. Da ist Nichts. Du hast längst aufgegeben,
Mensch, weil du selbst nicht glaubst, gegen mich gewinnen zu können.«
Mats taumelte bei diesen Worten zurück, als hätte der Anführer der
Nightscreamer ihm seine Keule in den Magen gerammt. Vlad hatte recht.
Mats hatte sich längst mit seinem Schicksal abgefunden. Aus diesem
Grund empfand er auch keine Furcht oder Wut mehr. Aber ohne all diese
Gefühle konnte er auch die Kräfte des Dämonenbezwingers nicht herauf-
beschwören und ohne sie war er nur ein ganz normaler Mensch.
»Ja, jetzt begreifst du.« Vlad hatte begonnen ihn zu umkreisen. Die
Kriegskeule, die gut ein Drittel von Mats wiegen musste, warf er dabei
wie ein Spielzeug von einer Hand in die andere. »Ich könnte dich jetzt
ganz leicht vernichten. Ein einfacher Zauber, der dir das Herz in der
140/160
Brust zerquetscht. Mehr bräuchte es im Augenblick nicht.« Er lachte,
griff an und zog sich wieder zurück. »Aber das wäre zu einfach, Mats
Greifenhall.
Viel zu einfach. Ich will diesen Kampf. Ich will, dass alle sehen, wie ich
dich - den legendären Bezwinger der Dämonen - zur Strecke bringe. Ein
solcher Sieg würde meinen Namen unter den Schattengängern für alle
Zeiten unsterblich machen.«
Mats sah zu seinen Freunden rüber. Lucys und Tics Lächeln verrieten
ihm, dass sie über das Jauchzen und Kreischen der Nightscreamer kein
einziges Wort von dem hörten, was zwischen ihm und Vlad gesprochen
wurde. Sie hatten keine Ahnung, dass er sie durch seine Selbstzweifel
bereits zum Tode verurteilt hatte. Die Kehle schnürte sich ihm zu. Nein,
nicht Lucy. Nicht Tic. Sie waren seine Freunde. Sie glaubten an ihn. Mit
einem Aufschrei warf Mats sich herum, schlug Vlads Keule mit Ex-
calibur beiseite und stieß das Schwert in die Brust seines Gegners. Aber
die Klinge schnitt nur leere Luft. Der Anführer der Nightscreamer hatte
sich fortteleportiert.
»Hinter dir!«, schrie jemand. Vielleicht Lucy, aber das war in dem
ganzen Lärm nicht auszumachen.
Mats wirbelte herum, aber er war zu langsam. Ein Tritt traf ihn im
Rücken, sodass er nach vorne stolperte und fiel. Excalibur entglitt seinen
Fingern, und die Nightscreamer johlten vor Begeisterung.
Der Schmerz drückte Mats zu Boden, trieb ihm die Tränen in die Au-
gen. Er blinzelte sie fort. Das Schwert. Er streckte die Hand danach aus.
141/160
Ohne Excalibur war er verloren. Doch schon fiel Vlads Schatten auf ihn.
Ein zweiter Tritt traf Mats in die Rippen und warf ihn auf den Rücken.
»Verloren, kleiner Mensch!« Der Anführer der Nightscreamer setzte
seinen Stiefel auf Mats' Brustkorb, und der Jubel unter seinen Anhängern
schwoll zu einem Crescendo an, in dem selbst das Grollen des Gewitters
unterging.
Mats starrte in Vlads Diamantaugen, in deren Facetten sich sein
schmerzverzerrtes Gesicht hundertfach spiegelte. Seine Seite fühlte sich
an, als würde sein Fleisch brennen. Sicher waren mehrere Rippen
gebrochen. Aber das hatte jetzt keine Bedeutung mehr. Er hatte versagt
und damit seine Freunde und die Welt dem Untergang preisgegeben.
»Heute werden die Menschen endlich für das bezahlen, was sie mir
angetan haben.« Vlad riss die Kriegskeule hoch und ließ sie auf Mats'
Gesicht herabschnellen.
»Niemand vergreift sich an meinem Freund!« Lucy hatte die
Kriegskeule mit der Spitze ihres Schwertes aufgespießt und Mats damit
das Leben gerettet. In seinen Augen grenzte es an ein Wunder, dass
ihre Handgelenke unter dem Zusammenstoß der beiden Waffen nicht
gebrochen waren.
Vlad war wie von Sinnen. Er schrie vor Wut, weil er gerade um
seinen Triumph gebracht worden war. »Dafür wirst du bezahlen,
Menschenmädchen!« Speichel flog aus seinem Mund und unter seinem
Hemd schwollen die Muskeln an seinen Armen an, als er den Druck
auf die Keule erhöhte.
Mats kroch zwischen den beiden hervor. Ein Blick nach oben zeigte
ihm, dass Lucys Gesicht vor Anstrengung verzerrt war. Ihre Arme zit-
terten bereits. Jeden Augenblick würde ihr das Schwert entgleiten.
»Nimm das, Scheusal!« Eine Wolke goldenen Feenstaubs traf Vlad,
der vor Schmerz und Überraschung aufheulte. Er ließ die Kriegskeule
143/160
los, die Lucys Schwert mit sich zu Boden riss, wo sich ihre Eisen-
dornen nur wenige Zentimeter neben Mats' Schulter in den Asphalt
bohrten.
»Steh auf.« Lucy packte Mats am Arm und zerrte ihn auf die Füße.
Er schwankte, schaffte es aber, sich aufrecht zu halten. »Weg hier!«
Lucy zog ihn von Vlad fort.
»Das ist gegen die Regeln«, fauchte der Anführer der Nightscreamer
und schlug nach Tic, der ihn noch immer mit Feenstaub berieselte. »Jetzt
werdet ihr sterben, ihr alle!«
»Dein Schwert, Lucy«, stöhnte Mats. »Hol es dir. Schnell.«
Sie nickte und hob es auf. Durch den Aufprall auf das Straßenpflaster
hatte es sich von der Kriegskeule gelöst.
»TÖTET SIE«, befahl Vlad seinen Anhängern. »Tötet sie alle! Nur
der Junge gehört mir!« Er streckte den rechten Arm aus. Ein Zittern lief [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]